Die Welt ist zu schön, um darüber hinweg zu fliegen

Swakopmund: Stadt und Umgebung

Unser nächstes Ziel ist Swakopmund, wo wir drei Nächte bleiben werden. Die Fahrt von der Spitzkoppe dorthin führt durch eintönige Wüste. In Arandis biegen wir versehentlich falsch ab und landen am Eingang der gut gesicherten und bewachten Rössing Mine. Hier wird Uran im Tagebau von einer Firma abgebaut, die zum großen Teil in chinesischer Hand ist. Die Rössing Mine ist der größte Urantagebau der Welt und macht Namibia zum fünftgrößten Uranproduzenten weltweit. Bei den Sprengungen fällt schwach radioaktiver Staub an, der mit Wasser gebunden wird. Die Entnahme aus dem Grundwasser stellt in der Wüste ein großes Problem dar, uns persönlich würde auch der Staub Sorge bereiten, würden wir immer in der Gegend leben.

Straße nach Swakopmund
Wüste bei Arandis

Swakopmund entstand um 1900 als Resultat der Suche der deutschen Kolonialmacht nach einem geeigneten Landeplatz an der Küste . Der nahe gelegene Naturhafen bei Walvis Bay war keine Option, da er unter britischer Verwaltung stand. Alles, was in Deutsch Südwestafrika benötigt wurde, wurde über Swakopmund eingeführt und mit Ochsengespannen bzw. ab 1902 mit der neu gebauten Eisenbahn ins Landesinnere transportiert. Eine Mole wurde gebaut, um eine Art künstlichen Hafen zu schaffen, ebenso ein Leuchtturm und eine Seebrücke. Heute hat Swakopmund knapp 80.000 Einwohner.

Unser Campingplatz mit eigenem Sanitärbereich und Grillstelle

Wir richten uns an unserem Platz im „Alte Brücke Resort“ häuslich ein und dann geht es auch schon zum Flughafen.

Wir machen einen Rundflug zum Kuiseb Canyon und über die Dünenlandschaft nach Sossusvlei. Danach geht es über das Diamantensperrgebiet zum Meer und entlang der Küste zurück nach Swakopmund. Ein tolles Erlebnis zu sehen, wie die Wüste sich wandelt. Erst graue Kieswüste, dann gelbe Dünen, dann rote Dünen und zum Meer hin wieder eine Veränderung der Farben und Formen. Am Meer sehen wir viele Robben am Strand und einige Wracks, schließlich ist das hier die Skelettküste

Unser Pilot und sein Flugzeug
Swakopmund von oben
Kuiseb Canyon
Kuiseb Canyon
Wo sind wir nochmal?
Sossusvlei! Hier werden wir in ein paar Tagen sein.
In der Bildmitte die berühmten abgestorbenen Bäume
Geisterstadt im Diamanten Sperrgebiet
An der Küste entlang geht es zurück!
Seelöwen am Wasser
Reitzentrum und Villen am Fluss Swakop östlich von Swakopmund
Wellblechbudensiedlung am Rand von Swakopmund

Swakopmund liegt am Ende der Welt, zwar am Atlantik, aber umgeben von der Namib Wüste. Swakopmund selber ist dank Bewässerung sehr grün: Palmen säumen die Straßen, am Meer wachsen wunderbare Araukarien. Es ist fast zu kühl und vom Meer kommt gegen Abend feuchter Nebel, ein krasser Gegensatz zur Hitze im Landesinneren. Die Stadt ist eine eigenartige Mischung aus Ostsee Seebad und tropischem Ambiente. Die Straßen in der Stadt sind extrem breit, damit die Ochsenkarren, mit denen alle angelandeten Waren abtransportiert wurden, dort bequem gewendet werden konnten. Die Innenstadt und die Wasserfront wirken sehr gepflegt. Erst als wir zum Flughafen fahren, sehen wir, wo wohl die Mehrheit der arbeitenden schwarzen Bevölkerung lebt: abseits des Meeres zur Wüste hin breiten sich die uns mittlerweile bekannten Wellblechhütten aus.

Pier
Stadtstrand
Mole mit Blick auf den 1902 erbauten Leuchtturm
Leuchtturm

Am nächsten Tag machen wir eine halbtägige Exkursion mit Geländewagen in das Dorob Naturschutzgebiet mit seinen Sanddünen. Diesmal geht es nicht um große Tiere, sondern um die kleinen und wie sie das Überleben in der Wüste schaffen. Wir sehen die „Little Five“, nämlich den Namibgecko, das Chamäleon, eine Zwergpuffotter (auch Namib Viper genannt), eine besondere Spinne und den Tok Tokkie Käfer. Die Zwergpuffotter ist besonders eindrucksvoll. Sie gräbt sich in den Vegetationsinseln in den Sand ein und ist so für den Menschen und ihre Beute völlig unsichtbar. Sonderlich giftig soll sie aber nicht sein!

Der Guide ist Deutsch Namibier in vierter Generation und behandelt das Thema voller Begeisterung, so dass wir ganz viel über die Wüste lernen. Unterwegs gibt es in der Wüste sogar eine Toilette mit Wasserspülung. Die wird mittlerweile über die Autobatterie betrieben nachdem die ursprünglich vorhandenen Solarzellen bereits zweimal geklaut wurden!

The Little Five
Namib Gecko
Aufgestörte Namib Viper in der Vegetationsinsel, in der sie sich sonst vergräbt
Namib Zwergpuffotter, eine Vipernart
Hier wird das scheue Chamäleon mit Mehlwürmeern angelockt
Es kommt aus seinem Schutz und vertilgt die angebotenen Mehlwürmer
Nach dem Essen verfärbt es sich!
Eisenhaltiger Sand
Beweis mit dem Magneten
Shovel Snouted Lizard
Wüste und Meer
Unsere Gruppe
Zum Abschluss der Tour geht es steil die Dünen hinunter

Da unser Campingplatz fussläufig zur Innenstadt liegt, spazieren wir am Nachmittag los, um uns die koloniale Architektur anzuschauen. Die Straßen sind mittlerweile nach afrikanischen Bekanntheiten umbenannt, das Erscheinungsbild der Innenstadt wirkt aber immer noch deutsch.

Detail an einem Haus
Alter Bahnhof Swakopmund, heute ein Hotel
Evangelisch Lutherische Kirche in Swakopmund
Alte Kaserne, errichtet 1905 zur Unterbringung der deutschen Schutztruppe

Am Tag darauf geht es aufs Meer hinaus und zwar von Walvis Bay aus. Hier liegt der einzige Tiefseehafen Namibias in einer riesigen von einer Landzunge geschützten Bucht. Auf dieser Landzunge leben unzählige Robben und Seelöwen und auch im Wasser wimmelt es von ihnen. Eine kommt, angefüttert mit Fischen, sogar an Bord des Katamarans; ein großer Bulle muss mit einem Schrubber abgewehrt werden. Pelikane landen auf dem Boot und man kann die schönen Vögel aus nächster Nähe betrachten und sogar berühren.

Am Nachmittag erkunden wir nochmals die Stadt und essen am Abend im „Tropical Reef“ im Freien mit tollem Blick auf das Meer (hinter Glasscheiben, sonst wäre es zu kühl). Morgen werden wir Swakopmund verlassen und ins Landesinnere weiterfahren, wo uns die Hitze wieder überfallen wird!

Pelikane landen auf unserem Boot
Robbe an Bord
Ankerlieger in der Bucht
Rostiger Schrott, geschützt von Stacheldraht
Pelican Point Leuchtturm, heute ein Luxushotel
Gewimmel auf der Sandbank
Pelikan im Anflug
Jede Menge Kormorane
Flamingos und toter Seelöwe

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