Unterwegs mit unserem Wohnmobil Balu

Die Welt ist zu schön, um darüber hinweg zu fliegen

Durch Zentralspanien dem Ende unserer Reise entgegen

Ab jetzt fahren wir überwiegend gen Osten, zumindest grob in Richtung Heimat. Die Fahrt geht entlang des Valle de la Vera, zur Linken immer die Sierra de Gredos. Die Gegend ist bekannt durch ihre hübschen Bergdörfer, das von hier kommende geräucherte Paprikagewürz und die Gargantas. Das sind tief eingeschnittene, aus der Sierra kommende Bergbäche, in denen man in Naturpools baden kann. Sie scheinen im Sommer intensiv genutzt zu werden denn wir passieren viele, viele Hinweisschilder zu Badeplätzen.

Eine typische Garganta: ein Bergbach mit Felsenpools

Unterwegs besichtigen wir das Kloster Yuste, das idyllisch am Hang in einem Wald aus Stein- und Korkeichen liegt. Dieses Kloster wählte der Kaiser Karl V aus dem Hause Habsburg, um hier seinen Lebensabend zu verbringen, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen abgedankt hatte. Karl V (1500-1558) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und wurde in Aachen zum deutschen König und in Bologna zum letzten römisch deutschen Kaiser gekrönt. Außerdem war er König von Spanien. Für seinen Ruhestand wurde ein kleiner Palast direkt an die Klosterkirche angebaut.

Eingang zum Kloster
Der an die Kirche angebaute Palast
Ausblick vom Palast
Klosterkirche, rechts die Tür führt zum Schlafzimmer Karls V
Einer der zwei Kreuzgänge im Kloster
Es wurde nicht nur gebetet. Hier bestaunt man einen Automaten, der zwei Puppen bewegt

Kloster und Palast sind wunderschön und strahlen Ruhe und Frieden aus. Leider konnte Karl V diesen schönen Ort nur zwei Jahre genießen, bevor er starb.

Im Bergdorf Valverde de la Vera legen wir eine Pause ein. Eigentlich wollten wir in einer Bar einen Kaffee oder eine Limonade trinken. Überall gibt es sonst Bars, aber in Valverde ist alles zu! Der Ort ist aber so schön, dass der Stopp sich auf jeden Fall gelohnt hat. Die Häuser mit ihren Holzbalkonen und die kleinen Wasserläufe in den Gassen sind so ganz anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Hier gibt es eine ganz besondere Karfreitags Prozession, bei der verschleierte Männer große Kreuze durch die Gassen tragen!

Bergdorf Valverde de la Vera
Plaza de Espagna mit Rathaus und geschlossener Bar

In Madrigal de la Vera, dem letzten der La Vera Bergdörfer bleiben wir etwas länger auf dem sehr schönen Campingplatz La Mata. Neben dem Campingplatz liegt ein Flussbad unter einer mittelalterlichen Brücke. Genannt wird sie Puente Romano, aber so alt ist sie dann doch noch nicht! Es gibt einige schöne Lokale am Fluss (jetzt in der Vorsaison alle geschlossen) und aus der Anzahl der Parkplätze kann man schließen, dass hier im Sommer viel los sein muss.

Mittelalterliche Brücke über die Garganta de los Alardos
Der Fluss kommt aus der Sierra de Gredos. In seiner Mitte verläuft die Grenze zwischen Extremadura und Kastilien y Leon
Camping La Mata in Madrigal de la Vera

Wir nutzen die Zeit in Madrigal mit einer Radtour Richtung Berge und der Foto Pirsch (Peter) auf einen Wiedehopf. In Monfragüe und einige Male zuvor haben wir sie zwar gehört, aber nie sehen können. Hier ist das kein Problem, denn ein Wiedehopf nistet in Sichtweite in der Mauer eines alten Stalls und kommt alle paar Minuten mit frischem Futter für die Brut.

Peter macht fast 2000 Fotos im Serienmodus mit verschiedenen Zeiten, Blenden und ISO Einstellungen. Das Problem ist nämlich, dass die Verweildauer des Vogels am Nest unter einer Sekunde liegt. Weil das Tier so schnell ist, ist es sehr schwierig ihn zu fotografieren. Aber er  kann dafür bequem im Schatten auf seinem Campingstuhl sitzen.

Wiedehopf im Anflug
Übergabe der Made an das Küken
Abflug
Radfahrt das Flusstal hinauf Richtung der Berge der Sierra de Gredos

Außerdem lassen wir Balus Räder von hinten nach vorne tauschen, denn die vorderen Antriebsräder sind mittlerweile ziemlich abgefahren, während die hinteren in besserem Zustand sind. Die örtliche Werkstatt erledigt das ohne Termin und ohne Wartezeit für 15 €!

Gasse in Madrigal de la Vera

Gut gewappnet fahren wir den Pass Puerto del Pico hinauf und picknicken am Pass noch bei einigermaßen gutem Wetter: kalt, aber sonnig.

Burg an der Straße zum Pass
Blick von der Passhöhe Richtung Süden

Das ändert sich schnell. Nicht umsonst haben wir die ganzen letzten Tage über den Bergen dunkle Wolken hängen sehen, während bei uns im Tal die Sonne schien. Auf der Südseite der Sierra de Gredos ist Frühsommer und die Kirschen werden geerntet. Auf der Nordseite ist es viel kälter und fast noch ein bisschen winterlich. Und dann wird es noch schlimmer! Aus tiefschwarzen Wolken hagelt es so stark, dass der Hagel ca. 5 cm hoch auf der Straße liegen bleibt. Gut, dass wir die Reifen getauscht haben.

An der Nordseite des Passes
Hagel! So stark, dass einem Angst wird

Unser Ziel ist ein Stellplatz am Fuß der Sierra Guadarrama, der uns als Basis für die Besichtigung Segovias dienen soll. Der Platz ist etwas ungewöhnlich, er liegt im weitläufigen Gelände eines Schulbauernhofes, der Granja Escuela Puerta del Campo. Es gibt viele Tiere (Pfau, Ziegen, Kühe, Hühner), einen schlammigen Pool, eine Kletterwand und Werkstätten. Alle Gebäude haben die beste Zeit hinter sich. Eine einfache Dusche und eine Toilette gibt es in einem Wirtschaftsgebäude, daneben liegt ein Töpferraum für die Kinder.

Gesellschaft beim Abwasch
Afrikanisch anmutende Unterkünfte in der Granja Escuela Puerta del Campo

Die erste Nacht die wir hier verbringen, ist die von Sonntag auf Montag, da ist der Hof verlassen. Am Montag kommen dann zwei Reisebusse mit Kindern an, die hier für ein paar Tage das Landleben erleben können. Als wir zum zahlen in den Speisesaal gehen, sehen wir, dass die Gebäude innen sehr nett gestaltet sind. Im Comedor gibt es einen Holzofen, der wohlige Wärme verbreitet. Sobald die Sonne tiefer steht, ist es nämlich sehr frisch hier am Fuß der Berge. Es muss auch einen späten Kälteeinbruch gegeben haben, denn im umliegenden lichten Eichenwald ist der gesamte Austrieb erfroren.

Wir fahren mit dem Auto nach Segovia (52.000 Einwohner) und parken nach längerer Parkplatzsuche an der Stierkampfarena. Allmählich sollten wir wissen, dass die Stierkampfarenen immer gut zum Parken sind. Segovia wollen wir besichtigen, weil es hier besonders viele Sehenswürdigkeiten gibt: ein römisches Aquädukt, eine von einer Stadtmauer komplett umschlossene Altstadt, eine Kathedrale und eine Burg und das Ganze in einmaliger Panoramalage. Mehr geht eigentlich nicht!

Segovia mit Kathedrale und Burg

Wir laufen entlang des Aquädukts von der Arena in die Altstadt. Das Aquädukt beginnt mit einer fast ebenerdigen Rinne und erreicht kurz vor der Stadt eine Höhe von 29 m. Getragen wird es von 166 Bögen aus großen Steinquadern, die ohne Mörtel aufeinander gesetzt sind. In Betrieb genommen wurde es im Jahr 98 n Chr., außer Betrieb genommen dann in den 1970er Jahren. Das muss man erstmal schaffen: ein technisch ausgereiftes Bauwerk, das fast 2000 Jahre genutzt wurde und das auch noch wunderschön ist.

Römisches Aquädukt am Eingang zur Altstadt von Segovia
In der Altstadt

Eine Besonderheit Segovias sind die mit einem besonderen Stuck namens Scraffito verzierten Häuser. Es gibt die verschiedensten geometrischen Muster, alle mit arabischem Touch.

An der Plaza Major essen wir ein kleines Mittagessen und beobachten das Leben. Wieder mal ist eine Schulklasse unterwegs und picknickt im Pavillon in der Platzmitte. Alle Kinder tragen eine adrette Schuluniform, bestehend aus blauer Hose oder Faltenrock und curryfarbenen Pullovern.

An der Plaza Major
Gasse an der Plaza Major
Auch die Kathedrale grenzt an die Plaza Major

Die Burg Alcazar liegt ganz am nordwestlichen Ende der Altstadt auf einem Felsvorsprung über einer Schlucht am Zusammenfluss zweier Flüsse. Sie erscheint wie ein von Walt Disney ausgedachtes Märchenschloss, ist aber die Stammburg der kastilischen Könige. Ulrike besichtigt die Burg, während Peter auf der Terrasse des benachbarten Cafés den Blick auf die Stadt genießt. 

Auch die Burg ist mit verschiedenen Scraffito verziert
Aus der Luft erkennt man, wie groß die Burg ist
Burg und Altstadt mit Kathedrale

Im Burginneren gibt es verschiedene sehr prachtvolle Räume zu sehen. Der Saal der Könige ist einer der sechs Festsäle der Burg. Hier gibt es ein umlaufendes Fries, auf dem 56 spanische Könige bzw. Königinnen dargestellt sind.

Der Saal der Könige
Drei Könige und eine Königin
Verzierte Holzdecke und Fries im Waffensaal
Kapelle. Hier heiratete 1570 Philipp II Anna von Österreich
Blick aus der Burg ins ländliche Umland

Am Nachmittag füllen sich Stadt und Burg mit unzähligen Reisegruppen, viele davon Chinesen. Man merkt, dass Madrid auf der anderen Seite der Sierra Guadarrama nur 90 km entfernt liegt.

Segovia können wir als lohnenswertes Ziel nur empfehlen!

Am Aquädukt entlang gehen wir zurück zu Balu

Eigentlich hatte Ulrike noch eine Tour durch die Sierra Guadarrama geplant, die wir aber aus Zeitgründen streichen müssen. Stattdessen fahren wir weiter nach Nordosten zum Canyon des Rio Lobos nahe Soria. Die Strecke ist landschaftlich äußerst reizvoll. Erst bietet sie schöne Ausblicke auf die Sierra Guadarrama. dann geht es durch eine hügelige, weitläufige Landschaft. Auffällig ist, dass entlang der gesamten Sierra Guadarrama wie schon bei unserem Schulbauernhof der Austrieb der Eichen erfroren ist. Das gibt der Gegend eine winterliche Anmutung.

Sierra de Guadarrama
Wir haben die Sierra de Guadarrama hinter uns gelassen und die Landschaft hat sich verändert
Kurz darauf sieht es ganz anders aus
Und nochmal ganz anders

Der ursprünglich angedachte Campingplatz am Rio Lobos gefällt uns gar nicht. Die Stellplätze unter hohen Pappeln wirken feucht und düster und sind abgeschattet von den Wänden der Schlucht. Wir suchen einen anderen Platz und finden ihn am Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht. Dort gibt es einen von der sowieso fast nicht befahrenen Straße weit zurückversetzten Parkplatz im Zedernwald. So können wir viel Zeit am Aussichtspunkt verbringen. Wir sitzen dort mit einem Drink und dem Fernglas eine gute Stunde in der Sonne. Der Aussichtspunkt ist toll gestaltet, so wie wir es bisher nur in Norwegen gesehen haben. Viele Sitzgelegenheiten, Holzdecks und Böden aus Metallgitter über der Schlucht. Sogar zwei gute Ferngläser auf Stativen gibt es. Die kann man hier prima nutzen, nicht nur bietet sich ein schöner Blick auf die Schlucht und die Burg von Ucero sondern auch auf die vorbeigleitenden Gänsegeier. Hier kann man sie fast noch besser beobachten als in Montfragüe, weil sie unterhalb von einem fliegen und sehr nah sind. Einer der schönsten Stellplätze und Abende, die wir in Spanien erleben!

Canyon de Rio Lobos
Der kleine Ort Ucero und die Burg
Sundowner und Fernglas zur Beobachtung der Gänsegeier und Turmfalken
Plattform zur Geierbeobachtung
Aber nicht nach den Geiern treten!
Titanic läßt grüßen

Nachts regnet es heftig, am Mittag des nächsten Tages soll es aber wieder schön werden. Deswegen schlafen wir lange und fahren dann wieder hinunter in den Canyon. Parkplätze sind im Naturpark in unglaublicher Menge vorhanden, anscheinend ist die Schlucht in der Saison ein beliebtes Ausflugsziel. Vom Parkplatz fahren wir die Strecke bis zur Templerkapelle San Bartolome mit dem Rad. Es ist ziemlich kalt, glücklicherweise haben wir auch Handschuhe im Gepäck! Als die Sonne herauskommt, wird es aber doch noch angenehm warm.

Die Templerkapelle im Canyon des Rio Lobos

Die Kapelle liegt mitten in der Schlucht gegenüber einer riesigen Höhle und hat ungewöhnliche Fensterverzierungen mit Pentagrammen. Auch innen soll die Kapelle ungewöhnlich sein, aber leider ist die Tür verschlossen.

Pentagramm im Fenster
Verzierung über dem Portal
Höhle gegenüber der Kirche

Von hier wandern wir dann in die 25 km lange Schlucht. Der Weg verläuft immer entlang des hübschen kleinen Flüsschens, der allerdings so viel Wasser führt, dass wir bei einer der Querungen Schluss machen müssen, weil die Trittsteine komplett unter Wasser sind. In den hohen Felswänden der Schlucht sehen wir viele Gänsegeier auf den Nestern sitzen. Wieder mal ein sehr schöner Ort! Wir sind sowieso angetan von den spanischen Naturparks, von denen es viele zu geben scheint. Alle, die wir bisher gesehen haben, waren gut mit Wanderwegen und Picknickbereichen erschlossen.

Im Tal bilden sich immer wieder kleine Seen, in denen Seerosen wachsen
Nun geht es zurück zum Parkplatz

Zurück bei Balu beschließen wir, heute noch weiterzufahren. Es geht bis zum Stellplatz in Valdelagua, einem besonderen Fund aus unserer Stellplatz App Park4Night.

Valdelagua ist ein sehr einfaches Dörfchen auf einem Berg mit 360° Rundumsicht mit 13 (!) Einwohnern. Drumherum viel unbewohnte Gegend! Man muss auf der Homepage der Gemeinde buchen und die 11 € Gebühr mit Kreditkarte bezahlen. Bei unserer Ankunft kommt der Bürgermeister herbeigeeilt und zeigt uns alles. Es scheint sich nur selten jemand hierher zu verirren und wir bleiben auch die einzigen Gäste. Der Bürgermeister spricht sogar etwas Englisch und ist ein Mann mit Visionen für seinen kleinen Ort. Es gibt den neu eingerichteten Stellplatz, ein neues kleines Gemeindehaus, eine Ladestation für ein E-Auto, einen Spielplatz, eine schicke Bushaltestelle und die unglaubliche Aussicht. Nur halt zu wenig Einwohner!

Valdelagua mit seinen Terrassenfeldern
Ausblick vom Ort
Der Stellplatz
Sekt ist aus, jetzt gibt es Bier als Aperitiv

Wir genießen die Ruhe und die Aussicht und lassen uns auch am nächsten Morgen Zeit mit der Abfahrt.

Unser letztes großes Ziel in Spanien steht auf dem Programm: die Bardenas Reales im Ebro Tal nahe Tudela. Ein weiterer spanischer Naturpark und Drehort von Game of Thrones, auf den Ulrike durch eine Netflix Dokumentation aufmerksam geworden ist. Es handelt sich um eine Halbwüste, die man mit dem Auto auf Schotterstraßen auf einem Rundkurs durchfahren kann, um die bizarren Formationen aus Lehm zu sehen. Hier ist es endlich mal schön warm.

Die Bardenas Reales
Berge aus Lehm
Ein Häuschen im "Grünen"
Der Lehm ist steinhart!
Balu am Castildetierra

Am Castildetierra picknicken wir in kurzen Hosen (!) vor dem Auto! Um die Rekordtemperatur zu messen, legen wir unser Thermometer auf den Hinterreifen. Sowas ist immer eine schlechte Idee! Am Abend fällt uns auf, dass unser Thermometer fehlt: wir sind losgefahren, ohne es abzulesen und einzupacken.

Castildetierra mit der Drohne aus der Schlucht heraus fotografiert
Mit der Drohne von der anderen Seite
Und vom Boden aus betrachtet
Auf der Fahrt zum Ausgang El Paso

Die Entscheidung, den gesamten Park zu durchfahren, stellt sich als Geduldsprobe heraus. Auf den Schotterstraßen können wir maximal mit 20 km/h fahren, meist jedoch nur 15 km/h. Im hart gefederten Balu spürt man die Unebenheiten viel stärker als in einem PKW und außerdem hört man hinten die Möbel weinen! Die geteerte Strecke bis zum Campingplatz ist auch nicht viel besser, weil in unglaublich schlechtem Zustand. Völlig durchgerüttelt kommen wir an und haben von schlechten Straßen die Nase voll.

Am nächsten Tag geht es leider genauso weiter. Wir wollen noch zu den Mallos nahe Huelva. Die Mallos sind spektakuläre rote Felsformationen am Fuß der Pyrenäen.

Die Mallos de Riglos mit der Drohne aufgenommen
Mallos de Riglos mit dem Rio Gallego

Der Rio Gallego fließt unten im Tal und ist ein toller Gebirgsfluß. Hier wird auch Wildwasserrafting angeboten!

Wir fahren entlang des Flussen immer höher hinauf, um zur Hauptverbindungsstraße nach Pamplona zu kommen. Der Zustand der Straßen dorthin und auch von dort Richtung Pamplona ist eigentlich eine Zumutung: ein Gerüttel und Geschüttel, so dass man die schöne Landschaft kaum mehr genießen kann. Ähnliches haben wir bislang nur in der Ukraine erlebt. Wir könnten den Boden küssen, als wir die Autovia nach Pamplona erreichen!

Blick auf die Pyrenäen

Auf der Autovia geht es flott voran, an Pamplona und dem Ballungsgebiet von San Sebastian vorbei hinüber nach Frankreich. Eine Nacht auf einem netten Camping a la Ferme bei Capbreton rundet den Tag ab. Wir grillen und es ist so warm, wie wir es zuletzt im Süden Spaniens erlebt haben.

Camping a la Ferme bei Capbreton

Nach weiteren Nächten in Donzenac, in Seurre an der Saone und in Durbach in Baden Würtemberg erreichen wir wohlbehalten Uttenreuth.

Donzenac im Zentralmassiv, Partnerstadt von Wolframs Eschenbach (ganz nah bei uns gelegen)
Seurre an der Saone
Durbach in Baden Württemberg kurz vor dem Regen

Gefahren sind wir insgesamt 7215 km in knapp 8 Wochen. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei unter 53 km/h und da ist die An- und Abreise auf deutschen und französischen Autobahnen eingeschlossen. Die Fortbewegung ist oft zeitraubend, da die Straßen in den Bergregionen in Spanien eng und kurvig sind. Das lag natürlich auch an der von uns ausgesuchten Reiseroute.

Sprit in Spanien ist günstig, im Schnitt um die 1,50 €/l, unser billigster Preis war 1.39 €/l! Für Autobahngebühren haben wir in Spanien insgesamt unter 10 € bezahlt, natürlich auch, weil wir meist Landstraße gefahren sind. Aber viele Autobahnen sind tatsächlich kostenlos, sie nennen sich dann Autovia. Ein Unterschied zwischen einer kostenlosen Autovia und einer mautpflichtigen Autopista war für uns nicht zu erkennen.

Das Wetter war bis auf die kurze Zeit am Meer eher auf der kühlen Seite, vor allem in Zentralspanien. Wir mussten nachts und morgens oft heizen und sind froh, den Gastank eingebaut zu haben. Mit unseren zwei deutschen Gasflaschen, die man in Spanien nicht hätte nachfüllen können, wäre es knapp geworden.

Unser Fazit zu Spanien abseits des Mittelmeeres:

Die Reise hat uns sehr gut gefallen! Das Land ist unglaublich reich an unterschiedlichen Landschaften, es gibt so viele verschiedene Bergregionen und Ebenen und schöne Städte und Städtchen in regional unterschiedlicher Bauweise. Man bräuchte viel mehr Zeit, um das alles zu erkunden, dabei haben wir das gesamte Nordspanien aus Zeitgründen ausgelassen und für eine spätere Reise angedacht. Begeistert haben uns auch die vielen Störche in der Extremadura und in Zentralspanien. Überall bauen sie ihre Nester: auf Überlandleitungen, Burgen, Kirchtürmen etc. sie sind allgegenwärtig. Es ist einfach noch unheimlich viel Platz für Natur im weiten Landesinneren von Spanien!

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5 Antworten

  1. Liebe Ulrike, lieber Peter, herzlichen Dank für Eure wunderbaren und interessanten Berichte. Sie sind wirklich toll. Herzliche Grüße Dieter und Edith aus Metzingen

  2. Wir haben euren Reisebericht wieder mit grosser Begeisterung verfolgt. Das Bild vom Plaza de Espagna in Valverde de la Vera hat uns total an den Plaza Major in Villa de Leyva erinnert, wo wir vor einem Jahr bei unserer Kolumbienreise in einer ganz ähnlich gelegenen Kneipe gesessen haben.

    Schön, dass ihr gesund und wohlbehalten wieder zu Hause angekommen seid.
    Karin und Mike

  3. Hallo,
    durch Euren schönen Bericht haben wir die Reise quasi mitgenießen können. Man könnte sich ja die Highlights herauspicken für eine kürzere Tour…
    Wir packen gerade für 2 oder 3 Monate Schweden. Aber Frankreich – und nach diesem Bericht auch das grenznahe Spanien – sind in unseren Gedanken und Plänen.

    Herzliche Grüße
    Horst und Deb

    PS – ich habe den Link zu Euren Bericht an unseren Tierarzt, Dr. Winkler weitergegeben. Er ist auch begeisterter Womo-Fahrer.

  4. Wieder ein sehr guter Reisebericht. Er weckt meine Erinnerungen.
    Die Fotos wie immer super.
    Willkommen zuhause.

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